„57 Facetten“ ist für uns Moselfahrer heute ein stark glänzender
Standardbegriff .
Jedoch paßt er nicht gänzlich auf unsere Wanderfahrt:
Sa: 1. Rudertag
Anreise nach Trier: programmgemäß
Bootsübernahme: programmgemäß
bei Mosel-km 194
Ruderstart:
programmgemäß
1. Crew-Wechsel:
unprogrammgemäß
Jedoch muß dies näher erläutert werden:
Die erste Mannschaft hat ein Durchschnittsalter von rd. 80 Jahren.
Die wesentlich jüngere zweite Mannschaft, mit einem Durchschnittsalter
von rd. 70 Jahren, fand als Landdienst keinen ordentlichen Anlegeplatz.
Also mußt der Industrie-Hafen von Trier als Wechselstation herhalten
mit seinen äußerst begrenzten Anlegemöglichkeiten.
Die einzige Möglichkeit:
Eine freischwebende, ca 8 m hohe Treppe mit einer schmalen Brücke zum
Festland.
Hier hangelte sich Mannschaft Eins mit sehr guten Haltungsnoten einzeln
aus dem Boot hinaus und Mannschaft Zwei belegte Zug um Zug jeden freiwerdenden
Bootssitz.
Diese großartige artistische Leistung ist mit
„57 Facetten“
richtig bewertet.
Der 1. Rudertag endete an einem modernen, unserem Alter entsprechenden
Schwimmsteg des Campingplatzes in Schweich.
So: 2. Rudertag
fiel aus wg. des Dauerregens.
Ein Besuch in Luxemburg war ein großartiger Ersatz und rundete unser
geplantes Kulturprogramm ab.
Mo: 1. geplanter Kulturtag
Je 2 Stunden zu Fuß und per Bus mit guten Führern lernten wir Trier
kennen und erweiterten in einigen Bereichen unsere Geschichtskenntnisse.
Die: 3. Rudertag
Erste Etappe:
Von dem o.e. modernen Schwimmsteg in Schweich bis zur Schleuse Detzem.
Programmgemäß erfolgte hier der Wechsel von Mannschaft Zwei zu
Mannschaft Eins.
Nicht programmgemäß jedoch war die gesperrte Schleuse in der Endphase
ihrer Generalüberholung.
Das bedeutete:
zurückrudern,
und das WF-Ziel Kröv, (mit seinem weltberühmten Wein: Kröver
Nacktarsch) bei km 112, blieb somit unerreicht.
Der Tag endete wieder am modernen Schwimmsteg in Schweich.
Mi: 4. Rudertag
Der Start erfolgte pünktlich wie gewohnt, aber wg. der gesperrten
Schleuse, begann hier unsere
neugeplante Route.
Bergaufrudern Richtung RV Treviris bei ungewohntem, widerlichen
Gegenwind. Und dieses
ruderunfreundliche Wetter traf wieder unsere Mannschaft Eins:
13 km gegen einen
tsunami-gleichen Gegner
Es war wirklich eine
57-facettige
Leistung von unserer Crew.
Mit Mannschaft Zwei endete nach wenigen km der Tag beim RV Treviris;
für die Ruderer im Biergarten, fürs Boot im eigenen Bootshaus.
Do: 2. geplanter Kulturtag
Nach unserer Fahrt durch den wunderbaren Hunsrück (rechtsmoselisch),
erreichten wir Idar-Oberstein mit:
-
Historischer Weiherschleife und Schleifvorführung wie es früher
war,
-
Professioneller Schleifvorführung heutiger Prägung in einer modernen
Schleiferei
-
Besuch im Deutschen Edelsteinmuseum
Hier überall erfuhren wir Wesentliches über
die Wandlung eines Diamanten in einen Brillanten: Nur mit
57
geschliffenen Facetten darf sich ein Diamant Brilli nennen.
-3-
Frei: 5. Rudertag
Start bei Treviris. Bei sehr schönem Wetter ging es bergauf durch die
Schleuse Trier, an der Saarmündung bei Konz vorbei, nach Luxemburg.
Zum Rudertag-Ende lagerten wir unser Boot in einer Wasserbaustelle mit
Slipanlage in Grevenmacher.
Wir fühlten uns und unser Boot sehr sicher hier, da die Baustelle für
Fußgänger, Biker etc gesperrt und nur für die Benutzer der Slipanlage, also für
Wassersportler, frei war.
Sa.: letzter Rudertag
Ein, wie gewohnt, pünktlicher Start war leider nicht möglich, denn
irgendwelche „Hirnis“ hatten ein Paar Skulls mutwillig zerdeppert. Dies
bedeutete für den Landdienst: Zurück zur Treviris, defekte Pletten abgeben,
brauchbare wieder zum Boot bringen. Es war sehr ärger- + peinlich.
Mannschaft Eins ruderte bis zum RV Konz, Team Zwei bis RV Treviris.
Boot und Pletten wurden sauber an Ruderchefin Antje übergeben und
zusammen nahmen wir unseren Abschiedstrunk im vereinseigenen Biergarten.
Danke nochmals an Antje Schnoor vom RV Treviris für das Leihboot.
Am Sonntag sind alle wieder gesund zu hause gelandet.
Arnulf
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